Das allerdings nicht ohne Hintergedanken: „Wir möchten hier vor allem neue Mitglieder für unsere THW-Jugend gewinnen“, erläuterte der Ortsbeauftragte Marco Plesner. Das THW bleibt in der „Helfergewinnung“, wie die Aktion im Fachjargon genannt wird, am Ball. Spätestens seit dem Ende der Wehrpflicht, die dem THW Zulauf von Freigestellten brachte, ist es wie bei anderen Hilfsorganisationen im Katastrophenschutz schwieriger geworden.
An der Ratsschule konnten sich alle Schüler der sechsten bis achten Klassen einen Eindruck von den Aufgaben des THW verschaffen. Einen Überblick über die vielfältigen Arbeitsfelder der Bundesanstalt gab die Präsentation von Marco Plesner im Foyer der Schule.
Selbst anpacken hieß es anschließend auf dem Schulhof. Schweres Gerät – filigrane Aufgabe. Mit einem hydraulischen Spreizer, der allerdings unter einem Dreibein hing, sollten die „Hilfshelfer“ Wasserbecher greifen und von einem Tisch auf Pilonen abstellen.
Besonders spannend war die Station zum Thema „Deichverteidigung“. Hier hatten die THW-Mitglieder simuliert, was Tausende Helfer dieser Tage in den Flutgebieten bis zur Erschöpfung beschäftigt hat: Durch abgeschnittene Pilonen, die in einer Leiter steckten, befüllten die Schüler Sandsäcke. „Wir machen die Sandsäcke nur halb voll. Normal sind drei Viertel. Dann wiegt ein Sandsack etwa 25 Kilo“, erklärte Zugführer Michael Witte.
Über eine nur kurze Menschenkette transportierten die Schüler die Sandsäcke zu einer simulierten Quellkade, eine Stelle, an der das Wasser durch den Deich sickert. „Schnell. Wir brauchen mehr Sandsäcke“, schallte es über den Schulhof. Den Deichverteidigern wurde allzu deutlich, wie es ist, wenn das Wasser steigt und es schnell gehen muss.
