Nordhorn,

Großübung "Hessepe 2011 in Nordhorn"

Am Samstag, den 13.08.2011 veranstaltete der THW-Geschäftsführerbereich Lingen eine eintägige Übung auf dem THW-Übungsgelände in Nordhorn-Hesepe.

Hier stellte sich das fiktive Szenario so dar, dass sich in einem Gasspeicher Druckschwankungen ereigneten, die letztendlich zu mehreren Explosionen führten. Der Landkreis Grafschaft Bentheim hatte den Katastrophenfall ausgerufen und beim THW um Unterstützung gebeten. 

Nach der Alarmierung trafen über 200 Helfer aus den Ortsverbänden Bad EssenCloppenburgLingenLohne, Melle, MeppenNordhornOsnabrückPapenburg und Quakenbrück am Sammelpunkt (Bereitstellungsraum) ein, um dann von der Übungsleitung in ihre Aufgabenbereiche eingewiesen zu werden. 

Zunächst wurden vermisste Personen von THW-Helfern und ihren Rettungshunden gesucht. 
In einem eingestürzten Gebäude befanden sich verschüttete Personen. Nachrückende Einheiten begannen zügig mit deren Rettung. Aufgrund von Rauchentwicklung im Gebäude arbeiteten die Helfer unter schwerem Atemschutz.
 Als Folge der Druckwellen war ein LKW mit Gefahrgütern in einen See gestürzt. Zur Bergung wurde eine schwimmende Arbeitsplattform aus Pontonbauteilen erstellt. Unterstützend kamen noch ein Anbaukran und ein Gabelstapler zum Einsatz.
 Aufgrund der verheerenden Brände benötigte die Feuerwehr große Mengen Löschwasser. Zur Gewinnung von weiterem Löschwasser staute das THW den Fluss Lee auf und pumpte mit Hochleistungspumpen das Wasser in den Löschteich. Zusätzlich wurde eine Löschwasserversorgungsleitung zur Versorgung der Feuerwehrfahrzeuge gelegt.
 Am nächsten Einsatzort mussten 25.000 Liter Diesel mit Spezialpumpen aus einem Kesselwagen der Bahn in Auffangbehälter umgefüllt werden. 
 
 Aus einem havarierten Öltanker waren 1 Million Liter Diesel in einen Kanal gelaufen, welches mit einer Separationsanlage aus dem Wasser entfernt wurde. Diese Anlage hat eine Leistung von stündlich 40 cbm.
 Die Versorgung der Übungsteilnehmer und der Gäste mit Verpflegung und Verbrauchsgütern wurde durch zwei logistische Einheiten übernommen. Während der gesamten Übung versorgte ein THW-Stromerzeuger alle Beteiligten mit Energie. 
Die Fachgruppe TW stellte auf dem Versorgungsplatz Trinkwasser zur Verfügung.
 
Nicht nur Personen sind zu Schaden gekommen, sondern auch Ver- und Entsorgungsleitungen (Strom, Gas, Wasser und Abwasser). In Zusammenarbeit der Fachgruppen Räumen und Infrastruktur wurden neue Gräben gezogen und mit neuen Leitungen versehen. Der Zugang zu einigen Verletzten war durch große Trümmer dermaßen versperrt, dass eine Bunkerwand gesprengt werden musste. 
 
Um einen reibungslosen Ablauf in der Durchführung und Kommunikation zu gewährleisten, wurde eine Führungs- und Stabstelle eingerichtet. Diese übernahm die Fachgruppe FK.
 
 Die Abarbeitung der Einsatzaufgaben wurde von geschulten Beobachtern begleitet und anschließend einer kritischen Bewertung unterzogen. Mit den Ergebnissen konnten alle Teilnehmer sehr zufrieden sein. 

 Zu der Übung konnten hochrangige Gäste aus der Politik, von Behörden, der Landes- und Bundespolizei, von Feuerwehren und Vertretern anderer Hilfsorganisationen begrüßt werden, da das THW seit vielen Jahren erfolgreich mit allen anderen Hilfsorganisationen zusammenarbeitet. Betreut wurden die Gäste von den Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit, die sie durch die Übung führten und auf viele Fragen Antworten geben konnten. 

Insgesamt kann gesagt werden, dass besonders die erfolgreiche Zusammenarbeit der 10 Ortsverbände mit ihren Bergungsgruppen und verschiedenen Fachgruppen mit viel Erfahrung und Routine durchgeführt wurde. Das Konzept der modularen Aufstellung hat sich wieder bewährt. 

 
Alle Beteiligten wünschen sich im nächsten Jahr eine neue Gemeinschaftsübung der 10 Ortsverbände des Geschäftsführerbereiches Lingen und danken dem Planungsstab für die geleistete Arbeit.